Du ersparst dir so viele Schmerzen. Mühen, Zeit, Umwege, oft auch Geld, wenn du ziemlich bald um Hilfe bittest. Nur ein Beispiel: Bei meiner ersten Blasenentzündung – da wären das sogar reale, körperliche Schmerzen gewesen, die ich mir hätte ersparen können, und zwar drei oder vier Tage lang. Wenn ich früher um Hilfe gebeten hätte.

Ich dachte ganz ökomäßig, da brauche ich keine Antibiotika (Antibiotika = schlecht), meine eigenen Abwehrkräfte kriegen das schon in den Griff. Was tat ich also? Abwarten und Tee trinken. Buchstäblich.

Das fand die Bereitschaftsärztin, die ich dann am dritten Abend unter Krämpfen schließlich doch aufsuchte, auch sehr lustig. Hätte ich weiter selbst rumgedoktort, hätte das noch gefährlich und unerträglich werden können. Letztendlich ging es dann doch nicht ohne eine einmalige Antibiotika-Gabe, und am nächsten Morgen waren sämtliche Beschwerden weg. Mir ging es wieder richtig gut, ich hatte sogar ein regelrechtes Energie-Hoch.

Hätte ich rechtzeitig die Fachleute um Hilfe gebeten, hätte ich mir tage- (und vor allem nächte-!)lange Schmerzen erspart.

Und auch in anderen Bereichen habe ich das häufig erfahren: Bei der Gründung unseres Cafés z. B.

Quäle dich nicht selbst mit ewigen anstrengenden Recherchen, frage die Fachleute!

Wenn man wie meine Schwester und ich ein Gaststättengewerbe eröffnen will, braucht es unzählige Genehmigungen. Glücklicherweise waren wir hier schlauer und haben uns gleich die Fachleute dafür gesucht. Wir haben Leute gefragt, die solche Unternehmen schon betreiben. Wir haben außerdem von Anfang an einen Unternehmens- und Steuerberater, der uns berät und Unterlagen für uns erstellt, für die wir ewig bräuchten – ganz zu schweigen von den Nerven. (Wer liest schon gern Gesetzestexte? Ich meine, außer unserem Berater.) Und wir haben schon bei diversen Ämtern mit wirklich netten Menschen gesprochen, die uns Merkblätter und hilfreiche Auskünfte in die Hand gaben. Das Gespräch mit den zwei Damen beim Gewerbeamt war regelrecht lustig.

Wirklich: All die Leute, die wir um Hilfe gebeten haben, waren äußerst nett, hilfsbereit und eine große Unterstützung. Und wir haben gelernt, dass auch Anwälte und Amtsmitarbeiter hilfreich und sympathisch sind.

 

Gut, man investiert immer noch etwas an Zeit und durchaus auch an Geld

Aber glaub mir, es ist es wert.

Wenn du erstmal selbst alle Informationen zusammentragen, Gesetze und Verordnungen durchschauen, Unterlagen zusammenstellen, Termine absprechen, Anträge einreichen, nachhaken, ob sie bearbeitet sind … etc. … müsstest …, würdest du verrückt werden. Oder immerhin geschwächt. Und viel Zeit verlieren. Zeit, die du wirklich besser einsetzen kannst. Für deine Kernkompetenzen.

 

Bonustipp

Ich persönlich bin so froh, dass ich das alles nicht alleine durchlaufen muss, sondern dass ich meine Schwester als Geschäftspartnerin mit im Boot habe. Alleine hätte ich schon bald aufgegeben und den Elan, in noch ein Amt zu gehen, nicht gehabt. Zumal sie das Auto hat – und weiß, wo man am günstigsten parken kann in der Stadt. Allein mit den Öffentlichen alle Stellen abzuklappern …

Also mein Tipp: Such dir Mitstreiter, wenigstens einen. Teilt die Verantwortung. Und motiviert euch gegenseitig. Häufig ist es so, dass der eine den Durchblick behalten kann, wenn der andere grad mal etwas schlapp oder emotional durch den Wind ist. Und dann wieder andersrum.

 

Mein Rat also immer, wenn du stecken bleibst

Frage schon zu Beginn die Leute, die es wissen könnten. Höre auf, dich alleine rumzuquälen. Um Hilfe zu bitten ist kein Zeichen von Schwäche. Im Gegenteil. Es zeugt von Stärke und Klugheit.

Frage die, die die Erfahrung haben, die du brauchst. Die das gelernt haben, tagtäglich nichts anderes tun, die es sogar gern tun.

 

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