Mit Anfang 30 bemerkte ich, dass mein Leben an mir vorbei rauschte.

Ich konnte mich absolut nicht mehr an das Konzert erinnern, von dem meine Freundin behauptete, dass wir es ein paar Wochen zuvor besucht hatten.

Konzerte waren damals mein Leben. Und dieses war wie weggewaschen. Ich hatte nur noch die nötigste Energie, um mich an all die Fahr- und Dienstpläne und Anforderungen anderer Leute zu erinnern. Für schöne Dinge, Freizeit, Verabredungen fehlte mir die Kraft.

So konnte es nicht bis zur Rente weitergehen. Das war der Auslöser für mich, mein Leben nochmal ganz neu zu starten.

Achtsamkeit und Entschleunigung

Wir alle wollen authentisch leben. Achtsam. Uns verwirklichen.

Aber was tun wir? Sitzen täglich 8 oder 10 Stunden in einem Büro, wo wir für andere Leute arbeiten. Wo wir Dinge tun, die uns nicht das Geringste bedeuten. Wir vertrödeln unsere Zeit mit dem Rumsurfen im Internet. Alles um nur ja die Arbeit nicht tun zu müssen.

Oder wir haben so viel zu tun, Kollegen und Chefs halsen uns so viel auf, dass wir völlig kaputt sind. Schmerzen, Nervenzusammenbrüche. Burnout.

Aber das Problem ist:

 

Das alles ist unsere Lebenszeit.

Täglich 8 oder 10 Stunden, das sind im Jahr rund 1.920 Stunden, und da sind Pendelzeiten und die Zeiten, die wir mit Hausarbeit und Besorgungen verbringen, noch nicht mal eingerechnet.

1.920 Stunden sind 80 volle Tage! Die wir mit Dingen verbringen, die wir verabscheuen. 80 Tage jedes Jahr. Wie viele Jahre hast du noch?

Wie viel Zeit widmest du den Dingen, die dir wirklich Freude machen?

 

 

Weißt du überhaupt, was dir Freude macht?

Ein Problem, wenn man nur für die Anforderungen anderer lebt ist, dass das eigene Leben zu kurz kommt. Mein Privatleben z. B.

Ein Privatleben? Hatte ich damals nicht!

Ich habe damals zwar halbherzig Blind Dates gehabt, aber eigentlich hatte ich bis weit nach meinem Neuanfang mit Anfang 30 nie wirklich die Energie, eine Beziehung zu beginnen und aufrecht zu erhalten. Das war der Grund, warum ich bis 35 alleine blieb.

 

Dein Energiehaushalt ist begrenzt.

Du kannst dir aussuchen, wofür du deine Energie verbrauchst. Was ist dir wichtiger: Deinen Chef zufrieden zu stellen und fleißig zu wirken, dabei aber ausgebrannt und fertig zu sein?

Oder Zeit mit deinen Hobbies, den Dingen, die du wirklich gern tust, oder deinen liebsten Menschen zu verbringen?

 

(Dazu kommt, dass du nie wieder so leistungsfähig sein wirst wie vor deinem Zusammenbruch. Den Burnout, deinen Tinnitus, dein geschwächtes Immunsystem oder deine schmerzenden Gelenke schleppst du womöglich künftig immer mit dir rum. Also schone deine Energie.)

Was Menschen auf dem Sterbebett am häufigsten bereuen

Das Buch „5 Dinge, die Sterbende am meisten bereuen“, geschrieben von der Hospizschwester Bronnie Ware, zeigt, dass Menschen auf dem Sterbebett nicht bereuen, zu wenig gearbeitet zu haben.

Sie bereuen, nicht mehr Zeit für ihre Träume oder ihre lieben Menschen genutzt zu haben. Und sie wird es wissen. Sie hat unzählige Menschen auf ihrem letzten Weg begleitet und sehr viele Gespräche geführt.

Ein Segen für uns, dass sie weitergeben kann, was andere leider am Ende bereuen mussten und nicht rückgängig machen konnten. Du und ich – wir müssen uns später nicht grämen, denn wir haben noch die Chance, etwas zu verändern in unserem Leben.

Die Lösung

Eine Löffelliste.

Die Löffelliste ist die Liste der Dinge, die ich erlebt haben will, bevor ich den Löffel abgebe. (In Englisch heißt sie Bucket list – von „to kick the bucket“ | „den Eimer umtreten“.)

Meine Löffelliste habe ich seit vielen Jahren, und das Meiste darauf hab ich schon gemacht.

Denn keiner weiß, wie lange er leben wird. Irgendwann wird es vorbei sein. (Und mit fortschreitendem Alter scheint auch die Zeit viel schneller zu vergehen.)

Die erste Zeit meines Erwachsenenlebens habe ich wie ein Schaf verbracht. Ich steckte in einem Beruf fest, den ich nicht selbst gewählt hatte. War fremdbestimmt, lebte nach Fahr- und Dienstplänen, schlief nur 6 Stunden pro Nacht, war völlig ausgebrannt und überlastet. Ich lebte wie ferngesteuert.

Aber das habe ich längst wieder wettgemacht! Irgendwann mit Anfang 30 (2008) beschloss ich, dass ich mein Leben nicht länger verplempern will. Ich hätte noch bis 67 so weiter gelebt – aber ich hatte jetzt schon keine Energie mehr für ein Privatleben, ganz zu schweigen von Zeit für Abenteuer.

2008 kündigte ich meinen Beruf und fing nochmal ganz von vorne an.

Jeden Tag bin ich mir dankbar dafür.

 

Ich will nicht auf meinem Sterbebett bereuen, etwas nicht ausprobiert zu haben, woran mein Herz hing.

Inzwischen habe ich geliebt. (Tue es noch.)

Ich habe mit Künstlern gearbeitet.

Ich hatte mein eigenes Café.

Ich war in Indien.

Ich habe meinen Traumhund.

Das sind nur einige wenige Highlights meiner langen Liste.

„Deine Lebensfreude finde ich ansteckend, Sandra – davon muss ich mir mal etwas abgucken! Danke für die Inspiration.“ -Michaela, eine Leserin meines Blogs

 

„Wow, tolle Sachen auf Deinen Listen, Sandra. Auch ich bin seit 2007/08 auf einem ganz neuen Weg in meinem Leben und dankbar für die umgesetzten Entscheidungen. Dein Artikel hat mich inspiriert, mal wieder tiefer in der eigenen Geschichte nach Schätzen zu buddeln. Danke und viel Freude weiterhin für Dich!“ -Yvonne, Leserin

 

Wenn du große Wünsche oder eine bestimmte Vorstellung von deinem Leben hast, dann musst DU sie wahr machen.

Ein anderer wird das nicht für dich tun.

Es ist noch nicht zu spät. Egal, wie alt du gerade bist: Nutze die Jahre, die dir noch verbleiben!

Hier wollte ich den Rest meines Lebens jedenfalls nicht verbringen.

Was ist deine Ausrede?

Kein Geld?

Dann

  • spare Geld woanders ein,
  • verkaufe Dinge, die du nicht mehr brauchst,
  • verdiene nebenher zusätzliches Geld,
  • richte ein Extrakonto ein, auf das du monatlich einen kleinen Betrag nur für deinen großen Wunsch einzahlst.

Bald ist genügend zusammen, um dir deinen Traum zu erfüllen.

Keine Zeit?

Warum nicht? Was ist grad wichtiger als dein Leben zu leben? Dieser Verein, dieses Meeting, diese Aktivität, diese Leute, auf die du eigentlich keine Lust hast? Sag sie ab!

Fernsehen? Computerspielen? Na, wenn du meinst …

Deine Kinder? Richtig, ein triftiger Grund. Wenn sie noch nicht 16 oder 18 sind. Danach leben sie ihr eigenes Leben, höre auf, dich einzumischen.

Ach ich weiß gar nicht, was ich eigentlich will.

Na wenn’s weiter nichts ist. Dann lerne dich kennen. Höre dir zu. Gib dir endlich mal Zeit und Raum, herauszufinden, was du willst.

Die Tage der Klarheit sind nur der Anfang. 7 Tage lang täglich eine Übung, die dir hilft, dir die richtigen Fragen zu stellen.

Die Tage der Klarheit sind Teil der ganzichselbst Lounge.

In der ganzichselbst Lounge findest du noch weitere Kurse, E-Bücher und Werkzeuge wie Checklisten etc., die dich systematisch durch den gesamten Prozess hin zu deinem vereinfachten Alltag und der Erfüllung deiner wirklichen Vorstellungen von deinem Leben führen.

 

Also: Ein anderer macht das nicht für dich.

Dein Leben musst du schon selbst leben.

Wie willst du es verbringen?


Zur Übersicht

Kommentar verfassen (dein 1. Kommentar muss von mir freigeschaltet werden)

Diese Website verwendet Akismet, um Spam zu reduzieren. Erfahre mehr darüber, wie deine Kommentardaten verarbeitet werden.