Wie arbeite ich an einem solchen heißen Tag?

Ich kann ja einfach mal aufschreiben, wie mein Tag heute so bisher war:

Der langsame Morgen

Nikita und ich sind gegen halb 10 aufgewacht. Danach gehen wir erstmal ziemlich bald raus, damit sie sich erleichtern kann. Das hat wirklich Priorität für mich, denn sie ist dafür ja völlig auf mich angewiesen.

Heute waren wir in einem benachbarten Hof, in dem ich letztes Jahr die besten Brombeeren der Welt entdeckt hatte. Meist sind sie ja noch hart und damit sauer, aber die dort … ich weiß nicht warum, aber die sind perfekt! Gehen leicht vom Strauch ab und sind weich und traumhaft süß. Nee, so ganz perfekt sind sie nicht: Sie hängen sehr weit oben 🙂 Auch heute haben wir ein paar Beeren ergattert. Herrlich.

Ich halte die Runden z. Zt. sehr kurz, weil das Pflaster schon heiß ist und Nikita (und ich) keine Hitze verträgt. Wir schlenderten dann durch die schattigen Höfe zurück nach Hause. Trafen einen Hausmeister, den mein Hund sehr mag. Und vor dem Pflegeheim wieder einige der Bewohner, die mein Hund liebt. Mit einer Dame und einem Herrn, den ich inzwischen schon ganz gut kennen gelernt habe, haben wir länger auf der Bank gesessen und geschwatzt. Nikita liebt es dann, einfach bei uns zu liegen, die Straße im Blick zu behalten und sich kraulen zu lassen.

Nach 11 waren wir nach diesem langsamen Spaziergang dann mal wieder Zuhause, und dann gab es Frühstück für den Hund, und ich kochte mir einen Kaffee.

Hausarbeit on the go

Dann schnappte ich mir gleich mal den Schrubber und wischte mal eben durch die Küche. Wie meine Schwiegermutter ganz richtig meinte: „Linoleum? Das wischt sich gut durch, nich?“ Typisch 🙂 Aber recht hat sie. Ich mache selten große Putzaktionen, sondern räume lieber „on the go“ auf. Wenn ich grad eh in der Küche bin oder in einen anderen Raum gehe, in den ich etwas mitnehmen kann.

Motivation für’s Homeoffice

Das war also schnell gemacht, aber optisch und psychisch macht es einen Riesenunterschied.

Mit der Tasse Kaffee setzte ich mich nun auf mein schon gemachtes Bett, denn ich brauche morgens sehr lange, um in Arbeitsschwung zu kommen. Dabei helfe ich mir, indem ich einen Workshop oder einen Vortrag einschalte. Auch heute war ich zuerst in der Gruppe zu einem Workshop unterwegs und kommentierte eine Menge der Posts dort. Das gibt mir Schwung und ich kann anderen Frauen helfen. Was letztendlich auch meine Arbeit bekannter macht und mein Netzwerk erweitert.

Mittagspause

Irgendwann gegen 1 bekam ich Hunger und wärmte mir die Spaghetti auf, die von gestern Abend übrig waren. Ich koche nicht gern mittags, weil ich dann endlich in Arbeitsfluss bin und den nicht zu lange unterbrechen möchte. Abends hab ich mehr Muße dafür.

Ich aß auf und betätigte mich dann noch weiter in der Gruppe von vorhin. Ich nutze die Gunst der Stunde, dass diese Workshopreihe gerade noch läuft und die Motivation in der Gruppe bei den Frauen sehr hoch ist.

An anderen Arbeitstagen arbeite ich an anderen Einkommensproduzierenden Aktivitäten (EPAs, nach @bodoschäfer). Schreibe an einem E-Buch, erstelle einen Onlinekurs oder überarbeite meine Angebote. Oder überlege mir Werbemaßnahmen.

Bildschirmfreie Zeit & vegane Ernährung

Als ich mich nicht mehr konzentrieren konnte und mal vom Bildschirm Abstand brauchte, ging ich in den Supermarkt, um die Lebensmittel für diese Woche einzukaufen. Unter der Woche ernähre ich mich tatsächlich so gut wie 100% vegan. Ich hab heute Wassermelone, Salatzutaten, Hafermilch, Tiefkühlbohnen, Nudeln und Bulgur gekauft, und – worauf ich richtig stolz bin – keine Schokolade. Stattdessen hab ich ja die süße Melone.

Der Nachmittagsblock im Flow

Und jetzt sitze ich wieder am Laptop und schreibe diesen Post, der auch auf meinem Blog und als Newsletter und in Facebook-Gruppen veröffentlicht werden wird.

Ich arbeite immer so lange, bis ich spüre, dass ich eine Pause brauche. Dann suche ich mir eine Offline-Tätigkeit. Das kann auch was privates sein, denn beides ist bei mir gleich wichtig. Ich gehe da völlig mit dem Flow.

Und bei der aktuellen Hitze gehen Nikita und ich eben auch so gut wie nicht raus. Weil es für uns beide nicht gesund ist. Ihre nächste Pipipause hat sie so gegen halb 5. Das passt auch gut mit den Zeiten der Heimbewohner nebenan zusammen, mit denen ich mich meist jetzt schon regelrecht verabrede. Das ist auch für den Hund und für mich immer eine nette Abwechslung, um im Heimbüro hier nicht zu vereinsamen.

Wir achten immer schön auf Abwechslung zwischen online und offline. Wenn meine Augen und mein Hirn eine Pause brauchen, beschäftige ich mich gern auch mit meinen Aquarien. Mache einen Wasserwechsel. Oder schaue einfach nur den Tieren zu.

Abendunterhaltung

Und dann mache ich mir irgendwann meinen Salat zurecht und schau mir eine Netflix- oder youtube-Sendung an. Ich hab einige youtuber, deren Beiträge ich abonniert habe: Kreative, Minimalisten, Frauen, die das Leben anderer organisieren … Und eine Hundetrainerin und Aquarienkanäle.

Und wenn es dann abends endlich etwas abkühlt, drehen Nikita und ich gegen 21 Uhr nochmal eine manchmal auch längere Runde. Aber am Tag hat sie auch keine Lust und geht in Sitzstreik, wenn ich weiter mit ihr gehen will. Von ihr kann ich viel lernen. Und gegen 22, spätestens 23 Uhr sind wir dann im Bett.

Das ist unser geruhsamer Tag, bei dem wir sehr viel auf unsere Bedürfnisse und Emotionen hören. In dem wir eine gewisse Routine und feste Zeiten haben.

Ohne meinen Hund und die Heimbewohner wäre mein Leben viel viel einsamer und sehr deprimierend. Aber auf diese Art, wie ich mich organisiert habe, geht es mir sogar mit meiner Chronischen Erschöpfung und der Fibromyalgie (irgendwas tut eigentlich immer weh) so gut, dass ich kaum zu Ärzten gehen muss.

Wie kannst du dir in deinem Alltag ganz viel das geben, was du brauchst? Genügend Ruhe, genügend Schlaf, genügend gesundes Essen, genügend Freiraum?

 

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