Der Mensch – und andere Lebewesen auch – ist nicht dafür gedacht, stundenlang die selbe Tätigkeit auszuüben.
(Außer schlafen, hat eine findige Leserin eingewandt :))
Jedes Reitpony wird stumpf und depressiv, wenn es immer nur im Kreis laufen darf, statt auch mal auf der Wiese zu grasen oder mal was anderes zu sehen.
Jedes Raubtier im engen Käfig. Jeder Zwingerhund.
Wir sind genau so Säugetiere, wie diese Tiere. Wenn wir eingesperrt werden – und dazu zähle ich auch 8 Stunden gleiche Tätigkeit, Tag für Tag -, geht es uns genau wie dem Pony oder dem Zwingerhund.
Uns wird dabei langweilig. Es ist stumpfsinnig. Fühlt sich nicht erfüllt an.
Wir fühlen uns eingesperrt, fremdbestimmt und festgehalten.
Wir werden schläfrig. Unaufmerksam. Machen Flüchtigkeitsfehler.
Es zieht unsere Energie. Wir fühlen uns ausgelaugt.
Wir sind nicht inspiriert.
Inspiriertes Arbeiten ist das Gegenteil davon.
Wir sind produktiver, wenn wir inspiriert arbeiten. Es enstpricht mehr unserer Natur. Wir können uns besser ausdrücken und entfalten damit.
Wir leisten einfach bessere Arbeit. Sind effizienter. Entspannter. Bleiben gesünder. Sind zufriedener.
So geht inspiriertes Arbeiten:
- einem Impuls zu folgen, eine Tätigkeit zu erledigen
- oder einen Sinn in dieser Tätigkeit zu sehen
Neudeutsch heißt das ja auch: Im Flow.
Wir können uns stundenlang in eine Tätigkeit vertiefen, wenn wir im Flow sind. Inspiriert. Sinn drin sehen.
Wieso ist dann nicht unser Ziel, möglichst häufig inspiriert und im Flow zu sein?
Alle nötigen Arbeiten werden so schon verrichtet werden.
Wenn sie dran sind. Wenn sie möglichst einfach von der Hand gehen. Und wenn sie Sinn stiften.
Es ist ein Kreislauf, eins bedingt das andere.
So bringst du Sinn in die Arbeiten, die sein müssen
Den Abwasch und die Wäsche erledigen – das muss ich. Sinn bringe ich da rein, indem ich
- weiß, es fängt an zu stinken, wenn ich es nicht tue.
- Ein anderer macht das nicht für mich, weil ich alleine lebe.
- Aber ich tue es, wenn es mir am besten in den Kram passt. Wenn ich z. B. eine kleine Pause von der Bildschirmarbeit brauche, ist das tatsächlich eine willkommene Abwechslung für mich.
- Und auch nicht stundenlang das Selbe. Ich teile es mir ein. Erledige immer ein bisschen, wenn’s grad passt.
Und ich tue keine unnötigen Arbeiten. Ich bügle die Wäsche nicht. Ich trockne das Geschirr nicht ab, sondern lasse es an der Luft trocknen.
Dieser Artikel ist in dieser Form entstanden. Inspiriert.
Nach dem Lustprinzip. Ich tue die Aufgaben, auf die ich grad Lust habe.
Zum Beispiel grad eben:
Ich habe heute mehrere ganz unterschiedliche Artikelideen. Und ich halte sie alle fest.
Und arbeite mal hier weiter, mal da.
Und dann steh ich auf, erledige eine nötige Tätigkeit im Haushalt (etwas Abwasch, die Wäsche aus der Maschine nehmen), und dabei arbeitet der Blogartikel weiter in meinem Kopf. Ich denke – ganz ungezwungen – drüber nach, mir kommt eine neue Idee.
Ich pausiere die Hausarbeit und schreibe die neuen Ideen erstmal zum Artikelentwurf dazu.
So arbeite ich inspiriert.
Ich sehe das nicht als Ablenkung.
Denn die eine Tätigkeit ist so nützlich und sinnvoll wie die andere.
Ich mache möglichst nur nützliche Arbeiten. Unnütze, übermäßig verkomplizierte Tätigkeiten vereinfache ich oder sortiere sie aus.
Ich sehe keinen Sinn darin, etwas auf komplizierte Weise zu tun, nur weil es „immer so gemacht“ wurde.
3 Schritte, wie du im Haushalt oder im Job inspiriert arbeitest
Tue möglichst nur nötige Arbeiten. Die dir Sinn geben.
1. Sortiere unnötige Aufgaben aus, oder vereinfache sie.
Erlaube dir selbst mehr Abwechslung. Denk dran:Du bist nicht dafür geschaffen, mehrere Stunden am Stück das Gleiche zu tun.
2. Zerteile sie in kleinere Portionen.
Sorge für mehr Abwechslung. Das ist ein ganz natürliches Verlangen, unnatürlich ist, stundenlang das selbe tun zu müssen.
Um mehr Inspiration zu finden, wenn du dich nicht inspiriert fühlst:
3. Mach dir einen Podcast an.
Ich komme nie weit mit einer Folge, weil es mich auf so viele Ideen bringt, oder ich eine Sache lerne, die ich sofort ausprobieren und umsetzen will.
Geht genau so gut mit einem Youtube-Video. Oder Sachbuch.
Bonustipp 4. Geh auf einen Spaziergang.
Und zwar ohne Ablenkung. Nicht telefonierend.
Meine Gedanken beginnen zu fließen. Es ist wie eine Meditation, und es gibt ja auch Gehmeditationen.
Das einzige, was du tun kannst, ist, deine Ideen ins Handy zu sprechen oder notieren, damit du sie nicht wieder verlierst.
Geht auch gut, wenn du durch die Gegend gefahren wirst. Eine Zugfahrt oder Busfahrt ist da prima.
Oder – aber das ist schon für Fortgeschrittene: Wenn du einfach nur in deinem Garten sitzt, auf deinem Balkon, in deiner Badewanne oder auf deiner Couch.
Bonustipp 5. Halte deine Ideen fest
Mach dir einen Entwurf (am besten gleich dort, wo du es weiterverwenden willst – wenn’s ’ne Mail werden soll, dann im Mailprogramm. Wird es ein Blogpost – dann im WordPress),
Oder, unterwegs, eine Sprachnotiz.
Tippfehler, Auslassungen sind hier noch kein Problem. Aber halte so viel wie möglich fest. Jetzt, wo du grad inspiriert bist, fällt dir das viel leichter als dann, wenn du es ausformulieren „musst“.
Ich bin grad in meinem Zyklussommer (mehr dazu in meinem Kurs … im Café), und ich komme gar nicht hinterher mit dem Entwürfe-Festhalten!