Wie stehst du eigentlich inzwischen zu Social Media?
Immer wieder führe ich einen innerlichen Kampf mit mir selbst, wie viel und ob ich auf Social Media bleiben will.
Eigentlich will ich frei davon sein.
Aber da ist immer noch diese kleine Stimme, die sagt: „Aber wie sollen dich neue Leserinnen finden, wenn nicht in Facebook, Instagram und Twitter?!“
Auf unternehmerischem Gebiet enttäuscht mich Facebook inzwischen nur noch.
Facebook Gruppen:
Ich hatte lange Jahre eine FB-Gruppe mit über 500 Mitgliedern.
Eine Zeitlang lief das ganz gut.
Aber dann schien es auch in Gruppen so, dass immer mehr eingeschränkt wird, welche Beiträge den Mitgliedern angezeigt werden. Wer keine Anzeige bezahlt, wird nicht mehr ausgestrahlt.
Jedenfalls wurde die Beteiligung in der Gruppe frustierend wenig.
Ich hab also schon vor 1,5 Jahren verkündet, dass ich die Gruppe einstelle.
Heute hab ich sie endlich gelöscht.
Denn man muss jedes Mitglied von Hand entfernen, damit die Gruppe gelöscht werden kann. Ich hab in den letzten Wochen jede nochmal einzeln angeschrieben, um vielleicht doch noch den Kontakt zu retten. Und ihr zu erklären, wieso ich sie nun entferne.
Und heute konnte ich mich endlich von dieser Gruppe befreien.
Facebook Anzeigen:
Ich hatte schon vor 1,5 Jahren aufgehört, Energie in FB-Beiträge und -aktionen zu stecken.
Hab nur noch meine Blogbeiträge automatisch teilen lassen, mehr nicht.
Nun hab ich nochmal Geld in eine FB-Anzeige investiert, um für die Fastenzeit-Challenge zu werben. Und obwohl es für mich viel Geld war, und mehr, als ich vorher je investiert hatte – kamen die meisten Anmeldungen aus meinem persönlichen Umfeld und nicht von dieser Anzeige.
Es lohnt sich für mich also wirklich nicht, hier noch Energie reinzugeben.
Meine Arbeit geschieht also besser weiterhin auf meinem eigenen Grund und Boden: Im Blog, in meinen Mitgliederbereichen und hier in der Mailingliste.
Ja, und persönlich …?
Hier muss ich sehr aufpassen, was ich mir angucke. Viele Inhalte und Kommentare sind inzwischen sehr negativ oder belastend.
Ich behalte mein Profil eigentlich nur noch, um einige wenige aufbauende Autorinnen und Gruppen zu lesen. Eine Hundegruppe, eine Aquariengruppe, eine Frauengruppe …
Die Timeline oder den Stream oder wie das heißt – das lese ich eigentlich gar nicht mehr.
Ich muss hier wirklich sehr gut aufpassen, was ich an mich ranlasse. Es tut mir nicht gut, weil es
- viele negative Meldungen gibt
- viel Ärger, Wut geteilt wird
- oft auch Inhalte, die Gewalt zeigen (misshandelte Tiere z. B.)
- oder einfach viel meiner bewussten Zeit raubt – ich bin dann nicht wirklich hier, bekomme nichts um mich rum mit
Eine hilfreiche App
In den letzten Wochen neigte ich dazu, nachts im Bett wieder mehr zu scrollen. Ich hab mir dann eine App installiert, mit der ich das gesamte Internet und die Apps blockieren kann.
Die „Stay Free“-App für Android-Handies.
Tut dir Social Media-Nutzung gut? Wie fühlt es sich für dich an? Welche Seiten besuchst du gern? Nutzt du das nur für Unterhaltung oder auch beruflich?
Das alles interessiert mich wirklich sehr. Schreib deine Erfahrungen und Tipps doch unter den heutigen Beitrag in der Community – hier:
6 replies to "Meine Hass-Liebe zu Social Media"
Ich hab grad alle Fotos – und damit auch die Beiträge – in meinem privaten FB-Profil gelöscht! Muss man Stück für Stück, jedes einzeln. Aber ich wollte das sauber haben.
Aber ich freu mich, dass ich auch Instagrammern folge, die zeigen, dass auch ihre Pflanzen mal gelbe Blätter machen, und die drauf hinweisen, dass das völlig normales Pflanzenverhalten ist.
Oh ja, oh ja, Sabine. Instagram weckt bei mir entweder „haben wollen“ oder mich schlecht fühlen, weil meine Pflanzen nicht so perfekt aussehen, mein Zimmer nicht so durchgestylt ist … Im Kopf wissen wir ja, das alles „gestaget“ ist. Ich glaub, die Instagrammer und Innenarchitekten und Immobilienmakler nennen das direkt so, „stagen“, wenn sie ein Haus verkaufen wollen. Da ist wirklich Selbstdisziplin nötig. Oder Sperr-Apps 🙂
Liebe Nikima, wie schön, von dir zu hören. Dein Dilemma kann ich so gut nachvollziehen. Ja, es soll uns ablenken. Alles, was in den Medien ist, und in der Werbung. Kennst du den Film „Wag the dog“? Oder „Don’t look up“? Da wird schön gezeigt, wie Skandale und Medien genutzt werden, um von wichtigen Entscheidungen in der Politik abzulenken.
Beim zeitlichen Reduzieren hilft mir wie gesagt eine App ganz gut. Und dass ich auch Zeiten vor Social Media erlebt habe. Mir tun die Jugendlichen heute wirklich leid, die ein Offlineleben nur in ihren ersten Jahren kennengelernt haben und dann praktisch da rein gewachsen sind.
Ich kann viele deiner Gedanken nachvollziehen. Für mich ist social media hauptsächlich ein großer Zeitfresser. Darum habe ich in der diesjährigen Fastenzeit meine Instagram-App von meinem Smartphone gelöscht. Ich muss sagen, dass es mir nicht ganz leicht fällt den Griff zum Handy zu unterlassen. Aber ich habe wirklich mehr Zeit.
Und ich finde, dass Instagram zum Konsum anregt. Auch wenn ich selten was direkt kaufe, so weckt es doch Begehrlichkeiten.
Hallo Sandra,
mir geht es ähnlich wie dir. Ich habe ein sehr gespaltenes Verhältnis zu social media, ganz besonders zu facebook. Hier ist es besonders die Unübersichtlichkeit und das Lesen-Müssen von irgendwelchen Benachrichtigungen und Freundschaftsanfragen von Fremden. Leider sind gewisse Dinge auf facebook wohl nicht rückgängig zu machen oder wenn dann ist das so schwierig, dass man es vermeidet. Das alles hat meiner Meinung nach System.
Es soll uns beschäftigt halten, damit wir ja nicht zu uns selbst und unserer göttlichen Seele finden.
Oberflächlichkeit und Ablenkung ist die Devise. Mir ist das oft zu viel und ich verliere mich auch manchmal im Dschungel der sozialen Medien…dann will ich alles abmelden. Aber ich trau mich nicht, weil ich ja gewisse Freundschaften nicht verlieren will oder eben ein zwei Gruppen habe, die mir doch was bedeuten.
So versuche ich das Ganze wenigstens zeitlich zu reduzieren und mich innerlich unabhängig davon zu machen. Da ich jedoch viel Zeit habe und viel alleine bin, komme ich natürlich leicht in Versuchung mehr Zeit mit sozialen Medien zu verbringen als andere.