Bist du total eingespannt? Hast du das Gefühl, alle zerren an dir?

Deine Kinder sind vielleicht noch jung und brauchen dich rund um die Uhr. Oder der Job ist so stressig. All die Forderungen, die Kunden, Vorgesetzte, Kollegen an dich haben!

Du fühlst dich zu oft erschöpft, ausgelaugt, gar nicht mehr bewusst da. Und kriegst das Gefühl, deine eigenen Bedürfnisse seien völlig unwichtig.

Für die bleibt einfach keine Zeit. Und Kraft.

Oh, ich weiß: 2008 hatte ich nicht mal mehr Kraft, auf Fotos zu lächeln!

Du willst alles richtig machen. So gern die Zeit, in der deine Kinder so jung sind, genießen. Für sie da sein. Entspannt mit ihnen umgehen. Ihnen Gutes mit in ihr Erwachsenenleben mitgeben.

Aber im Moment kannst du dich selbst nicht mal mehr denken hören. Kannst kaum einen Satz zuende sprechen, ohne unterbrochen zu werden. Bekommst kaum mal ein richtiges Essen, sondern isst die Reste, die die Familie übrig lässt.

Fragst du dich: Wo bleibe ICH bei all dem?

Du bist so häufig genervt und wirst dadurch oft unfair. Du fühlst dich nicht gut genug, geduldig genug, liebevoll genug. Weil du so erschöpft bist! Und weil du den Eindruck hast, deine eigenen Bedürfnisse würden überhaupt nicht zählen.

Das soll doch die beste Zeit deines Lebens sein. Jetzt bist du am jüngsten und gesündesten. Die Familie ist nur jetzt so beisammen. In wenigen Jahren gehen die Kinder eigene Wege.

Aber es geht einfach nicht, dass du auf dem Zahnfleisch gehst und diese Jahre nur durchhältst. Sie irgendwie überlebst. Du bist keine Maschine, die immer funktionieren muss.

So hat sich die Natur das bestimmt auch nicht gedacht.

Die Kinder werden bald größer und selbständiger sein. Das hier ist nur eine Phase. Aber diese Phase zerrt natürlich sehr an deinen Kräften.

Du brauchst einfach auch ein Minimum an Fürsorge – auch für dich selbst. Schon – gerade – jetzt!

 

Und diejenige, die für dich sorgt, bist vor allem erstmal du selbst.

Nimm deine Bedürfnisse ernst.

Räume ihnen jeden Tag wenigstens ein bisschen Platz und Zeit ein.

Fordere sie ein! Du kannst nicht immer nur geben und geben.

Kannst du wenigstens eine halbe Stunde pro Tag ganz in Stille für dich abknapsen?

Wenn die Kinder nicht im Haus sind? Oder bevor sie aufstehen?

Im Kindergarten- und Grundschulalter: Eine halbe Stunde für dich. Nachdem du sie weggebracht hast. Stürze dich nicht gleich in den Haushalt. Eine halbe Stunde mal nichts müssen. Oder etwas tun, was einfach nur Freude macht und Kraft gibt?

Dann, wenn sie ca. in der 5. Klasse sind: Jetzt geht vielleicht sogar schon 1 Stunde Zeit für dich. Die Kinder sind jetzt nachmittags mehr unterwegs. Beim Sport, bei Freunden, spielen.

Vielleicht kannst du 1 x in der Woche abends wieder zur Chorprobe oder in den Sportkurs. Oder was immer dir gut tut.

Jetzt am Wochenende:

Hast du’s schon mal mit einer Stunde Mittagsruhe für alle probiert? Nicht, dass sie unbedingt schlafen müssen.

Schlafen müssen hab ich gehasst als Kind, aber meine Mutter hat auf ihrer Mittagsruhe bestanden.

Deine Kinder können sich ja ruhig beschäftigen. Du kannst auf dem Sofa mal die Augen schließen.

Sie werden das lernen. Es wird so normal für sie werden.

Wie alle anderen Abläufe in eurem Alltag. Samstags und sonntags legt sich Mama mittags auf’s Sofa, und wir spielen ruhig.

Und sie lernen durch dein Vorbild.

Aber du musst das auch einfordern. Dich selbst wichtig genug nehmen und es ihnen erklären.

Jetzt am Wochenende fühle doch mal hin: Wo ist die Möglichkeit für etwas Zeit für dich in eurem Alltag? Wie kannst du das nächste Woche besser einbauen? Was könnte eure neue Familientradition oder -gewohnheit werden? Finde dein kleines Schlupfloch.

Aufgabe: Finde für die nächste Woche deine stille halbe Stunde in deinem Tagesablauf.

Vielleicht kannst du den Kindern beibringen, sich mal 30 Minuten ruhig zu beschäftigen, während du in die Badewanne gehst. Erkläre ihnen, dass Mama da ist, aber mal kurz Ruhe braucht. So lernen sie auch für später, ihre Bedürfnisse zu achten.

Schon 4-Jährige sind erstaunlich mitfühlend und verständnisvoll.

Das mag nicht jeden Tag klappen, aber bestimmt an mehr Tagen, als du jetzt hast.

Wichtig ist, dass DU dran bleibst. Dass DU dir diese kurze Auszeit erlaubst.

Damit du die Zeit mit deiner Familie auch genießt. Damit du ihnen gute Erinnerungen an gemeinsame Zeit mitgibst. Damit du sie fair behandelst.

Nimm dich selbst wichtig.

Und berichte dann doch bitte, wie es für dich klappt!! Hier direkt drunter:

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