2008 schwor ich jedem Überfluss ab. Ich informierte mich genauer, erfuhr viel über Missstände in der Welt und wollte selbst alles richtig machen.

Alles Überflüssige gab ich weg oder strich es von meiner Einkaufsliste.

Und dann?

Irgendwann hatte ich zu wenig.

Meine Kleidung war abgetragen und löchrig.

Immer verbrauchte ich die letzte Packung – von Nudeln, Kaffee, Milch. Bevor ich mir eine neue gönnte.

Mal hatte ich nur noch ein paar letzte Tropfen Shampoo da. Oder die Zahnpastatube war auf Grund. Duschgel kaufte ich gar nicht. Überflüssig.

Dadurch fühlte ich mich arm und unsicher.

 

Meine Entwicklung von der Minimalistin zur Minimalistin der Fülle

Ich kaufe und konsumiere wieder. Ich gönne mir mal was.

Nicht im Überfluss. Durchdacht und informiert.

 

Vorräte

Ich liebe Vorräte.

Sie geben mir ein Gefühl von Sicherheit.

Als ich noch in einem WG-Zimmer wohnte, saß ich auf meinen Kisten mit Vorräten wie ein Drache auf seinem Schatz.

Ja, ich hatte Vorräte in Kartons unter meinem Bett. Denn in einer WG ist der Platz in Schränken und Regalen limitiert.

Aber das ist gar nicht schlimm. Ich hatte mein Zimmer bis in den letzten Winkel hervorragend ausgenutzt. Und mehr, als hier rein passte, brauchte ich wirklich nicht.

Heute quetsche ich Tuben und Flaschen immer noch bis auf den letzten Rest aus, denn ich bin absolut gegen Verschwendung. Von Rohstoffen, von Geld, das ich dafür bezahlt habe, von Arbeitskraft der Menschen, die das Produkt hergestellt haben.

Aber ich habe schon die neue Flasche Shampoo und die neue Tube Zahncreme im Schrank.

So umgehe ich das Gefühl des Mangels.

Nur weil wir Minimalisten sind, heißt das nicht, dass wir im Mangel leben müssen.

Lasst uns Minimalisten der Fülle sein, die zufrieden sind mit dem Genug.

 

Genug

Ich bin dankbar für all die Annehmlichkeiten, die unsere weit entwickelte, reiche westliche Welt mit sich bringt, und genieße sie.

Ich habe genug.

Ich gebe mein Bestes, informiere mich, durchdenke meine Anschaffungen.

Das ist genug.

Asketentum ist unnötig. Minimalismus der Fülle.

Genieß du auch dein Leben.

Und schau doch mal in die – kostenlose – Challenge, die hier grad bei ganzichselbst läuft: Infos unterhalb der Kommentare

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