Vor der Angst fliehen ist wohl unser erster Impuls. Der Fluchtreflex. Den Kopf in den Sand stecken. Uns die Decke über den Kopf ziehen.
Vor der Angst fliehen heißt: Sie ignorieren. Sie wegdrücken. Sie (uns) betäuben. Sie (jetzt) nicht an dich ran lassen.
Angst fühlt sich schlimm an. Sie lähmt. Sie macht Übelkeit (bis hin zu körperlichen Beschwerden wie Durchfall und Erbrechen oder Ohnmacht).
Wenn du vor der Angst fliehst, erleichterst du dir vielleicht – im Moment – die Symptome.
Blöd nur, dass sie nie wirklich weg gehen wird, oder?
Willst du ein Leben lang auf der Flucht sein?
Du kannst schlafen gehen. Dich ablenken mit einem lustigen Film.
Vielleicht bekommst du so ein paar Stunden lang etwas Ruhe.
Aber es löst nicht das Problem, das die Angst verursacht.
Was die Angst besser vertreiben kann – und dich besser die Lösung finden lässt, ist:
Raus gehen, stramm spazieren gehen. Um den Kopf frei zu kriegen.
Keine guten Ideen sind Beruhigungsmittel und Drogen (Alkohol) … Das löst das Problem nicht, das dir Angst macht.
Ich nehme manchmal ein pflanzliches Beruhigungsmittel – aber nicht, um die Angst wegzudrücken, sondern um mich ihr gefasster stellen zu können. Zum Beispiel in einem Gespräch, in dem ich kühlen Kopf und Haltung bewahren muss, um meinen Standpunkt klarmachen zu können. Um dann im Gespräch nicht völlig von meinen Gefühlen überwältigt zu werden.
Aber ich habe mich gegen Wein als Fluchtmittel entschieden. Wenn dessen Wirkung nachlässt, geht’s mir nur umso dreckiger.
Aber man kann aktiv mit der Angst arbeiten: Mehr dazu morgen.