Unweigerlich wird er kommen – der Blues. Vielleicht noch nicht bald, aber jeder von uns fühlt sich mal überfordert, hoffnungslos, verzweifelt. Das ist ganz normal und nichts, wofür du dich schämen musst. Auch nichts, wovor du Angst haben musst, denn heute geht es genau darum, wie du ihm ins Auge sehen, seine Botschaft verstehen und dann weitermachen kannst.
Jeder von uns hat mal einen Durchhänger. Selbst die ganz Großen. Da ist vieles, was uns Angst machen, lähmen, abschrecken kann. Überwältigung von zu vielen Aufgaben und zu großen Zielen. Erschöpfung. Zu viele Ablenkungen.
Aber es gibt Mittel, die Schrecken anzugehen.
Erfolg ist, immer einmal öfter aufzustehen als hinzufallen.
Blues ist kein Weltuntergang, oder: Leben ist – spüren
Leben ist – spüren. Ein bisschen Nervenkitzel ist das beste, um das Leben zu spüren! Wenn du eine Herausforderung angehst
• dich als Backgroundsänger auf eine Bühne stellst
• eine Geschäftsentscheidung durchziehst
• dich auf eine Liebesbeziehung einlässt
ohne zu wissen, wie es ausgehen wird, dann spürst du das Leben. (Übrigens, all diese Dinge habe ich in den letzten Jahren gemacht.)
Leben ist – alle Gefühle
Auch die „negativen“. Weinen kann sich gut anfühlen. Deprimiert sein, melancholisch, wütend – all das hat seine Berechtigung. Das Leben hat es nicht umsonst so eingerichtet, dass es auch diese Gefühle gibt.
Das Leben ist die Gesamtheit aller Gefühle.
Wie du mit „schlechten“ Gefühlen sinnvoll umgehst
Das Leben will dir etwas sagen. Irgend etwas an dieser Situation ist nicht richtig, ist nicht gut für dich. Darauf sollst du aufmerksam gemacht werden. Du sollst etwas überdenken.
Lass auch deine „negativen“, unangenehmen Gefühle zu. Wenn dir eine Situation passiert, in der du Scham, Schuld, Neid, Unwohlsein, ein komisches Bauchgefühl oder ein krampfendes Herz spürst, einen engen Hals und Widerstand (hoffentlich ist es noch nicht so weit, dass du wahre Angst, Energielosigkeit, Depression und Krankheitssymptome hast), dann:
Setze dich hin, wenn so etwas in dir hochkommt.
Atme.
Fühle in dich hinein.
Und frage dich vielleicht, was dir das Leben damit jetzt sagen will.
Du entscheidest selbst. Du bestimmst in deinem Leben. Du kannst jede Situation verändern. Jede! Du bist der Schöpfer, der Kreative in deinem eigenen Leben.
Der Blues zeigt dir, wo etwas noch nicht stimmt. Wenn du ihn zulässt, an dich heran lässt, dann erfährst du, was du ändern darfst.
Und wie du dann wieder in die Spur kommst?
Wenn mich der Blues packt oder wenn wir in dem Jahr, in dem wir unser Seminarzentrum eröffnet haben, in eine Krise gerieten, dann hat uns das – ja, nach einem Schock oder Unwohlsein – immer nur noch mehr beflügelt, zu schauen, wo wir anpacken, etwas ändern können.
Natürlich waren wir zuallererst erstmal gut zu uns selbst. Wir haben miteinander geredet. Wir haben uns ausgeruht. Wir haben gutes Essen gegessen – Smoothies gehörten bei uns fest zur täglichen Ernährung im Laden. Und wir haben drauf gehört, was unser Körper und Geist jetzt am meisten brauchen: Eine Auszeit, einen Spaziergang, etwas frische Luft und Sonnenschein, einmal abschalten, eine Umarmung, zurückziehen und nochmal neu planen …
Dann haben wir auch immer nochmal unser Konzept, also unseren Plan, an die Gegebenheiten angepasst. Das Konzept war schließlich nur der theoretische Plan, den wir aufgestellt hatten, bevor wir überhaupt gestartet waren und der nun an der Realität erprobt wurde. Da können immer mal Änderungen nötig werden. Ganz normal.
Außerdem haben wir uns – wichtig: professionelle! – Hilfe gesucht, wo wir sie brauchten. Haben einen Berater angerufen oder einen Rechtsbeistand oder den Buchhalter oder eine Behörde, die uns weiterhelfen konnte.
Und ich habe noch eine andere handfeste Maßnahme unternommen, nach der es mir mit meinem eigenen Kater immer wieder besser ging: Ich mache mir eine Liste der nächsten Schritte oder auch schon mal einen Quartalsplan.
So sehe ich wieder genau, was ich mir als großes Ziel vorgenommen habe und wann die Zeit für welchen Schritt gekommen ist. Bisher hatte ich alles auf einmal im Kopf, hab mich überrollt gefühlt von all meinen Vorhaben. Musste an so vieles denken und war total entmutigt.
Jetzt hatte ich die Prioritäten festgelegt. Die Termine und Deadlines im Blick. Die späteren Sachen werden nicht vergessen, aber ich sehe, dass sie jetzt einfach noch nicht dran sind.
So sehe ich auf den ersten Blick, worauf ich mich jeden Morgen konzentrieren will. Es ist ein Langzeitplan, dessen erste Felder auf den angepeilten Erfolg in den späteren Monaten hin arbeitet. Und das Dringendste habe ich immer vor Augen.
Jetzt brauch ich ihn nur noch abzuarbeiten.
Welche Dinge sind im nächsten Quartal für dich am wichtigsten? Hast du Lust, dein Leben wirklich zu er-leben? Jetzt und hier?