Die heutige Übung wird schon sehr häufig genutzt. Aber das macht sie ja nicht weniger wirksam für dich.
Kennst du die Funktion eines Mantras? Das ist ein Wort oder eine kurze Wortfolge, die dich immer wieder im Alltag auf etwas hinweisen oder ein bestimmtes Gefühl in dir auslösen soll.
„Ommm“ ist das wahrscheinlich bekannteste Mantra. Es zentriert. Wirkt mit seinem Klang tief in deinem Inneren. Manifestiert etwas.
Und so funktioniert auch dein Wort des Jahres.
Meins war einige Jahre lang beispielsweise „unartig“.
Damit wollte ich bezwecken, mich nicht nur anzupassen, sondern wenn nötig „unartig“ oder stur oder unbequem für andere die Dinge zu verfolgen und durchzuziehen, die ich selbst für wichtig und richtig halte. Ähnlich wie Pipi Langstrumpf z. B.
Ich überlegte mir, was „unartig“ sein so bedeutet und machte mir eine Liste. Wie sind unartige Kinder? Was „gehört sich nicht“ in unserer heutigen Gesellschaft? Was tut eine Dame nicht?
Und dazu überlegte ich: Warum eigentlich? Dinge, die man nur „nicht tut“, weil sie anderen unbequem sind oder völlig veralteten „Schicklichkeitsregeln“ entsprechen, habe ich mal überdacht und mir meine Liste gemacht, wie ich unartig sein muss, um mein Leben so zu leben, wie ich es leben will. Da stand dann z. B.
- lange schlafen
- auch mal faul sein
- meine Wahrheit aussprechen
- gehen, wenn mir etwas zuviel, zu langweilig, uninteressant, Zeitverschwendung ist
- Dinge genießen, z. B. gutes Essen, Alkohol
- laut sein (laut lachen, wenn mir danach ist), unbequem sein (weinen, wenn ich so fühle), …
Solche Dinge eben.
Nun: Was soll das Motto deines neuen Jahres werden?
Was kann dich im Alltag daran erinnern, dein Leben so zu führen, wie du es willst? Oder dir endlich deinen Traum zu erfüllen, den du schon seit Jahren träumst?
Dein Wort kann z. B. der Name eines Ortes sein, den du endlich besuchen willst.
Oder sowas wie „Achtsamkeit“, „Spiritualität“ oder „Freude“.
Aber bei den letztgenannten achte bitte darauf, dass sie dir auch wirklich etwas bedeuten, dass sie mit einem Gefühl aufgeladen sind.
Spürst du ein Verlangen in dir, wenn du an eins dieser Worte denkst? Nur dann funktioniert es. Sonst suche dir etwas passenderes.
Du wirst in den nächsten Tagen noch Wege lernen, mit denen du dir dieses Wort dann im Alltag immer wieder ins Gedächtnis rufen kannst. Einer davon ist schon mal hier:
Schreibe dir dein Wort auf den Unterarm. Als Temptoo. So erinnert es dich gerade jetzt, wo es noch so frisch ist, immer wieder an dein höheres Ziel.
Viel Freude beim Spinnen! Bis morgen.
Deine Sandra